Gestern Abend habe ich Arcata erreicht, eigentlich wollte ich noch bis Eureka. Arcata hab ich wegen der vorhandenen car rentals gewählt, die giebts auch in Eureka, hat mir Google aber nicht angezeigt.
Ich war gestern Abend am Ende. Wie oft fahre ich auf dem Highway selbst bergab keine Kurven, damit ich nicht platt gefahren werde. Am schlimmsten sind die Campingbusse, was sag ich, das sind halbe Häuser. Die fahren dann oft viel zu dicht an einem vorbei. Die Trucks gehen, die wissen, wie man fährt. Ich hatte gestern einige Kilometer außerhalb der 101... Es war ein einziges Scheppern und Rütteln auf dem Rad, die Straßen restlos kaputt.. Ich kam nur im Schritttempo vorwärts. Irgendwann hab ich ein Pärchen aus München getroffen. Die sind mit dem Camper unterwegs und hatten mich die letzten 2 Tage mehrfach gesehen. Beim Treffen waren sie am Radeln. Ich habe mich lange mit ihnen unterhalten, später irgendwo alleine mit Blick auf den Pazifik gesetzt und überlegt. Der innere Kampf, mein Ziel zu erreichen (wenigstens San Francisco mit dem Rad erreichen), gegen meine totale Erschöpfung und endlich aufzuhören, mich hier Durchzu quälen. Wem muss ich was beweisen?! Warum tue ich mir das an? Immer wieder besser zu sein, irgendwie doch einmal zeigen, dass ich was kann. Ist es das?? Und danach? Geht es wieder weiter, wieder quälen, um irgendwas zu erreichen und nie zufrieden zu sein?
Ich habe hier keine Frau alleine auf dem Rad gesehen und absolut niemand ohne Rennrad oder vielem Gepäck. Ich habe nicht einmal mehr Muskeln.. Alles abgebaut.
Meine Entscheidung stand, ich hab es satt. Nach 1500 km und 20 Tagen Rad fahren.. Sicher alleine 400 km nur mein Rad geschoben.. Ich weiß nicht wie viele Höhenmeter.. Ich will absolut nicht mehr!
Tamara, du machst das richtig. Du musst keinem was beweisen. Schau, dass du eine schöne Zeit hast und dich gut fühlst.